Diese vom Aussterben bedrohte Schweinerasse halten wir auf unserem Naturlandhof. Zur Zucht gehört auch der Abstz von Schlachttieren. Eine Sau ferkelt zwei mal im Jahr und wirft jeweils etwa 8 bis über 10 Ferkel.
Da wir eine Freilaufende Gruppe halten wo auch ein Eber mit dabei ist kommen da schon einige Schweine zusammen.
15 Bentheimer auf einen Schlag
- ein Artikel aus der Zeitung
Visselhoevede - BELLEN (woe) Eigentlich ist Udal Wiederhold Mühlenbauer. Er fertigt seit Jahrzehnten Kornmühlen und Flockenquetschen aus Holz für den häuslichen, sowie gewerblichen Bereich an. Er beliefert mit den Holzprodukten aus Bellen Kunden im gesamten Bundesgebiet. Doch nun hat der Bio-Landwirt neben dem Bau von Getreidemühlen für den Hausgebrauch eine neue Passion entdeckt: Die Aufzucht von bunten Schweinen, genau genommen den bunten Bentheimer Schweinen, die als Rasse vom Aussterben bedroht sind.
Frischlinge dieser Rasse habe er vor zwei Jahren im östlichen Niedersachsen gesehen, als er die Hochzeit seines Freundes vorbereitete, berichtet Wiederhold. Er streichelte die damaligen Vollwaisen, fand sie so niedlich, dass er im Sommer 2008 einige Tiere nach Bellen holte, wo sie in seinem riesigen Garten nach Herzenslust herumtollen können.
links im Bild: Udal Wiederhold mit seiner Frau und einigen jungen Bentheimer-Ferkeln, sowie einem Muttertier.
Die bunten Zuchttiere ( zwei Sauen und einem Eber) wachsen seitdem glücklich grunzend und zufrieden auf. Ende Juli 2009 haben die Sauen erstmalig geferkelt. „Auf einen Schlag sind 15 Ferkel geboren worden“, freuen sich Wiederhold und seine Frau Anna, eine gelernte Tischlerin. Dass der Mühlenbauer und Bio-Landwirt die bunten Bentheimer aufzieht, fördert die Landwirtschaftskammer mit einem kleinen finanziellen Zuschuss.
Wiederholds Haustiere tummeln sich auf einer großen, naturbelassenen Wiese am Waldesrand und werden mit Bio- Weidepellets für Schweine, sowie Gemüse- Resten aus einem örtlichen Bio-Supermarkt gefüttert, wachsen in Freilandhaltung wohl behütet auf und landen irgendwann mal beim Verbraucher auf dem Tisch. „Die Bentheimer als alte Nutztierrasse sind stressresistent und sehr pflegsam und nützlich. Schließlich wühlen sie unseren Garten um und halten Unkraut kurz“, so Wiederhold über seine tierischen Helfer. Und weiter: „Wir können nicht alle Schweine behalten und werden einige abgeben. Wer Interesse hat, kann sich bei uns melden“.
Ein Schwein braucht ein Jahr, damit es ein Schlachtgewicht von 120 Kilogramm auf die Waage bringt. Das Fleisch der Bentheimer habe Gourmetqualität, so der Landwirt, der zudem Feldfrüchte wie Kohl und Möhren, Tomaten, Schlangengurken, Äpfel und Heidelbeeren anbaut. Parallel zu seinem Berufsalltag baut Wiederhold ein Zweiständer-Fachwerkhaus, in das er und seine Frau einziehen werden.
Als in Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die enorme Vielfalt der regional verankerten und den dortigen Verhältnissen bestens angepassten Haustierrassen zugunsten immer weniger, dafür umso leistungsfähigeren, Hochleistungsrassen zurückging, verlor die Landwirtschaft in besorgnis erregendem Maße überlebenswichtige genetische Ressourcen.
Viele alte Haustierrassen verschwanden von der Bildfläche oder gerieten an den Rand des Aussterbens. Eine davon war das Bunte Bentheimer Schwein. In der Region entstanden und lange Zeit ein beliebter Lieferant hochwertiger Fleisch- und Wurstprodukte, geriet es Ende der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts in die Mühle des sich ändernden Verbraucherverhaltens und –geschmacks.